Haselnussanbau

blankDer Haselnussanbau in der Türkei geht viele Jahre zurück und leistet einen sehr wichtigen Beitrag zur Wirtschaft des Landes und ist weiterhin ein traditionelles Exportprodukt.

Obwohl wir in Bezug auf Feld, Produktion und Export der Führer der haselnussproduzierenden Länder sind, liegen wir in Bezug auf die in Einheitsfläche genommenen Produkte hinter anderen Produzentenländern. Der schwankende Anstieg der Haselnussproduktion in unserem Land ist auf die unkontrollierte Ausweitung des Produktionsbereichs zurückzuführen.

Haselnüsse werden nicht nur als Snack verzehrt sondern auch in den Bereichen Konditorei und Süßwaren genutzt. Die Haselnuss hat viele Produktions- und Marketingprobleme. Das größte Produktionsproblem ist die geringe Effizienz. Die Tatsache, dass Haselnussanbauflächen zu sehr bepflanzt sind, es einen Mangel an Staubfissuren gibt und Techniken wie Beschneiden, Düngen und Schadensbekämpfung nicht richtig angewendet werden, erklärt die niedrige Effizienz. Hauptgrund der Vermarktungsprobleme ist, dass die Nüsse, die in diesem Jahr produziert werden, nicht exportiert werden und dementsprechend werden die Lagerbestände gebildet.

1. In der Türkei angebaute wichtige Haselnusssorten

Die in unserem Land angebauten Haselnusssorten werden in 3 Gruppen, nach ihrer Form und ihren Eigenschaften, zusammengefasst.

1. Runde Haselnüsse
Dicke Nüsse
Junge Nüsse
Foşa Nüsse
Rasselnüsse
Kalınkara Nüsse
Kargalak Nüsse
Uzunmusa Nüsse
Mincane Nüsse
Cavcava Nüsse
Blutnüsse

2. Spitze Haselnüsse
Spitze Nüsse
İncekara Nüsse
Bittere Nüsse
Vogelnüsse

3. Mandelförmige Haselnüsse
Runde mandelförmige Nüsse
Platte mandelförmige Nüsse
Değirmendere Nüsse

2. Klima- und Landanforderungen

2.1. Klimaanforderungen

Der Haselnussstrauch zeigt in feuchten und gemäßigten Klimaregionen eine gute Entwicklung und eine reichliche Produktausbeute. Die Küstenregion des Schwarzen Meeres besitzt die idealen klimatischen Eigenschaften hinsichtlich des Haselnussanbaus. Obwohl Haselnüsse auch in halbfeuchten und ariden Klimaregionen angebaut werden können, ist eine Bewässerung bei ungenügenden Niederschlägen unbedingt erforderlich.

Die Haselnuss kann in der Schwarzmeer-Region 60 km landeinwärts vom Strand und in 750 m Höhe wirtschaftlich angebaut werden. Sie kann am besten in den Regionen angebaut werden, die eine jährliche Durchschnittstemperatur von 13-16 ° C haben. Darüber hinaus sollte die Mindesttemperatur in diesen Gebieten -8 bis -10 ° C und die maximale Temperatur 36-37 ° C betragen , der jährliche Niederschlag muss über 700 mm liegen und die Verteilung des Niederschlags sollte ausgeglichen sein. Außerdem sollte die relative Luftfeuchtigkeit im Juni und Juli nicht 60% unterschreiten.

2.2 Landanforderungen

Da die Haselnuss eine Kulturpflanze mit einer gefransten Wurzel ist, gehen diese nicht zu tief. Jedoch können sie in Hanglagen bis zu 80 cm Bodentiefe erreichen. In Sachen Boden ist die Haselnuss nicht sehr wählerisch jedoch sind Böden reich an Nährstoffen und wie lehmiger Humus und tiefen Böde bevorzugt.

3. Haselnussanbautechnik

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3.1 Land- und Bodenvorbereitung

Es ist sehr wichtig die Land- und Bodenvorbereitung vor Pflanzung der Haselnuss, die eine lange wirtschaftliche Lebensdauer hat, sorgfältig durchzuführen. Haselnussgärten können sowie auf Böden, auf denen einjährige Pflanzen angebaut wurden, als auch auf Böden, auf denen mehrjährige Pflanzen angebaut wurden, gepflanzt werden. Außerdem können ebenfalls alte Haselnussgärten erneuert werden.

3.1.1. Boden-Wasserschutzmaßnahmen bei flachen Böden:

Bodennivellierung auf flachen Böden für neue Haselnussgärten ist einfacher als auf geneigten Ländern, jedoch es gibt einige verschiedene Anwendungen, je nachdem, ob das Deckenwasser niedrig oder hoch ist.

3.1.2. Boden-Wasserschutzmaßnahmen bei geneigten Böden:

Bei Böden mit einer Neigung über 5% ist es erforderlich eine Terrassierung des Geländes durchzuführen, um eine regelmäßige Pflanzung, Lagerung des Regenwassers, Schutz des Düngers, leichte Ernte, einfache Beschneidung, Düngung und Schädlingsbekämpfung richtig ausführen zu können. Je nach Neigung wird eine der unten aufgeführten Terrassierungen angewendet:

  • 1. Großterasse: Bei einer Neigung von 5-25% wird diese Art von Terasse angewandt.
  • 2. Grabenterasse: Bei Neigungen zwischen 25-75% wird dieses System angewandt.
  • 3. Böschungsterasse: Bei Neigungen über 75% und Situationen, in denen die anderen Terrassierungen nicht angewendet werden können, wird dieses System verwendet.
3.1.3. Bodenvorbereitung

Nachdem das Land vorbereitet wurde, muss man vor der Pflanzung eine gute Bodenvorbereitung machen. Bei der Bodenvorbereitung sollten die unterstehenden Anwendungen durchgeführt werden.

Bodenanalyse: Nach der Vorbereitung des Bodens muss die Bodenanalyse unbedingt durchgeführt werden, um den Grunddünger für diejenigen Nährstoffe zu bestimmen, die vor dem Pflanzen im Boden fehlen und um den Säuregehalt des Bodens und die Menge des anzuwendenden Kalkes zu bestimmen.
Umgrabung: Dies ist die tiefe Verarbeitung der Erde. Mit der Umgrabung wird die untere Erde gelockert und gelüftet. Somit wird die Mikroorganismenaktivität und Wasserspeicheraktivität erhöht und die physikalische und chemische Struktur des Bodens korrigiert.
Aufhebung der Bodenmüdigkeit: Falls auf dem Land, das als Haselnussgarten dienen soll, zuvor mehrjährige Pflanzen angebaut wurden, kommt es zur Bodenmüdigkeit. Um dieses aufzuheben, muss das Land ruhen.

3.2. Sortenwahl

Bei der Pflanzung eines Haselnussgartens ist es ganz wichtig die richtige Sorte zu wählen. Man sollte darauf achten, dass die ausgewählten Sorten

  • Effizient und hochwertig sind.
  • Es sollten Sorten sein, die auf dem Markt gefragt und gut bezahlt sind.
  • Es sollte darauf geachtet werden, dass die Sorten im Garten standardisiert werden.
  • Damit die Ernte groß ausfallen kann, solle man verschiedene Arten von Bestäubern im Garten haben.
3.3. Auswahl von Setzlingen und Vorbereitung der Pflanzung

Die Haselnuss ist eine Pflanze, die Schösslinge bildet. Im Rahmen einiger Regeln werden diese gepflanzt. Die folgenden Merkmale sollten bei den Schösslingen vorhanden sein:

  • Die Schösslinge sollten in der Sonne gereift, krankheitsfrei und 1-2 Jahre alt sein.
  • Sie sollten wohlgeformte Knospen besitzen.
  • Schösslinge mit guten Wurzelknospen, die sich außerhalb des Zentrums entwickelt haben, sollten bevorzugt werden.

Nachdem Schösslinge mit diesen Merkmalen ausgewählt wurden, müssen diese mit Gärtnerhacke entfernt werden. Vor der Pflanzung dieser Schösslinge muss eine "Beschneidung vor der Pflanzung" durchgeführt werden. Dafür müssen verletzte und abgewetzte Wurzeln vom gesunden Gewebe getrennt und lange Wurzeln gekürzt werden. Die Setzlinge sollten ca. 35-40 cm groß sein und mit einer scharfen Schere beschnitten werden. Die vorbereiteten Schösslinge müssen dann ohne Wartezeit in den vorbereiteten Boden gesetzt werden.

3.4. Pflanz- und Pflegesysteme

Die beste Zeit für die Pflanzung ist der Herbst. Der Haselnussanbau wird in der Regel gemäß der Zentralpflanzung durchgeführt. Dies ist die traditionelle Art der Pflanzung in den Haselnussanbaugebieten. Es gibt zwei verschiedene Pflanzsysteme: Diese sind:

  • Zaun-Pflanzung: Dieser Art der Pflanzung kann auf ebenen Böden angewendet werden ist jedoch in geneigten Gebieten mit wenig Bodentiefe noch wichtiger. Auf geneigten Böden werden je nach Neigung Terrassierungen mit 1.5-2 m Breite und 3.5-5 m Abstand gemacht. Bei ebenen Böden muss der Abstand zwischen den Reihen 4-5 m betragen.
  • Zentral-Pflanzung: Dieser Art der Pflanzung ist eher in ebenen Gebieten geeignet und kann auf geneigten Böden erst nach der Terrassierung angewendet werden. Bei der Zentral-Pflanzung müssen die Pflanzgruben mindestens einen Monat vor der Pflanzung mit einem Durchmesser von 120 cm und einer Tiefe von 60 cm geöffnet werden.
3.5. Beschneidungstechnik

Die Beschneidung ist einer der wichtigsten Kulturanwendungen, da es zur wirtschaftliche Effizienz der Haselnuss und Entwicklung von Schösslingen beiträgt und die Effizienz und wirtschaftliche Lebensdauer der Haselnuss erhöht. Mit der Beschneidung:

  • Wir den Setzlingen eine Form gegeben, welche bewahren wird.
  • Jedes Jahr entstehen dadurch lange Schösslinge, die ein großes und qualitatives Produkt darstellen.
  • Es wird vermieden, dass Äste ineinander wachsen, wodurch Pflege und Schädlingsbekämpfung vereinfacht wird.
  • Man verhindert, dass kranke, alte, trockene und befallene Äste und Zweige in Richtung des Zentrums wachsen und dieses zerstören.
  • Die Entfernung von fremden Bäumen hilft dabei Schatten zu verhindern und somit die Effizienz zu bewahren.
  • Es ist wichtig, dass die Schösslinge der Haselnuss, die sehr viele davon produziert, gesäubert werden, da diese sonst die Nährstoffe der Pflanze aufsaugen.
3.6. Beschneidungszeit

In der Regel sollte man die Haselnuss im Herbst beschneiden. Man sollte mit der Beschneidung anfangen, wenn die Vegetation still steht und die meisten Blätter bereits abgefallen sind.

Zum Beschneiden sollte man die folgenden Werkzeuge nutzen:

  • Astsäge
  • Astschere
  • Hacke
3.6.1. Beschneidungstechnik in Haselnussgärten, die gemäß des Pflegesystems geformt wurden

blank Die Setzlinge, die anhand der Pflege in den ersten fünf Jahren ihre Form annehmen, erreichen das Alter der Produktion, was nach dem 12. Jahr die maximale Stufe erreicht. Diese hohe Effizienz läuft in der Regel bis zum 20-25. Jahr weiter. Im Herbst jeder Ertragsperiode müssen getrocknete, abgebrochene, verletzte, kranke und ineinander gewachsene Äste und Schösslinge entfernt und die originale Form bewahrt werden. Nach 20-25 Jahren werden die kleinen Äste der Nebenäste dicker und die jährlichen Schösslinge kürzer. In dieser Periode, in der die Effizienz fällt und das physiologisches Gleichgewicht beeinträchtigt wird, muss man so gut es geht die originale Form beibehalten und Schösslinge unter 10 cm und Seitenäste entfernen, um die Menge und Länge der jährlichen Schösslinge zu vermehren. Lange Schösslinge in den Ästen und außerhalb der Krone müssen gekürzt werden, um die vegetative und generative Entwicklung zu beschleunigen. Somit sollte die Beschneidung mit jedem Jahr zunehmen, um das gestörte physiologische Gleichgewicht wieder herzustellen.

3.6.2. Beschneidungstechnik in Volksgärten, die nicht gemäß des Pflegesystems geformt wurden

Da diese Gärten nicht gemäß der Produktionstechniken und Pflegesysteme gepflanzt wurden, werden diese zufällige Verzweigung aufweisen. Da hier keine regelmäßige Beschneidung stattfindet, wird auch nicht die gewünschte Effizienz erreicht. Diese Gärten:

  • Sind zu eng bepflanzt und alt.
  • Die Anzahl der Hauptzweige im Zentrum ist zu hoch.
  • Da der Abstand zwischen den Hauptzweigen bei der Pflanzung zu eng gehalten wurde, kommt es zu Verzweigungen, die Wurzeln wachsen und entwickeln sich ineinander und die Zweige wachsen ineinander hinein.
  • Das Zentrum ist geschlossen und es dringt nicht genügend Luft oder Sonne hinein.
  • Die Entwicklung der Hauptäste ist uneben und es besteht ein Altersunterschied zwischen den Ästen. Dies führt dazu, dass diese während der Ernte aneinander reiben und brechen.
  • Die Beschneidung von kranken, trockenen und alten Ästen und Wurzelschösslingen geschieht im Hohen und die auf der Wurzel gelassenen Wurzelsprösslinge entwickeln sich weiter, wobei die Wurzeln austrocknen und ihre Funktion verlieren.

In diesen Gärten sollte man vor der Beschneidung den Abstand zwischen den Zentren der Pflanzen erhöhen und bei Bedarf welche entfernen. Die Anzahl der Hauptäste im Zentrum sollte auf 6-8 reduziert werden und alte, vertrocknete, kranke und übereinander gewachsene Äste sollten entfernt und nur Äste, die nach außen wachsen, übrig gelassen werden. Die Stellen, an denen Äste entfernt wurden, sollten mit Paste beschmiert werden. In Freiräumen des Zentrums sollten Wurzelschösslinge gezogen werden, um die Lücken zu füllen. Die Hauptäste im Zentrum sollten einzeln behandelt werden. Dabei sollte man ineinander gewachsene, kranke, vertrocknete und verletzte Äste und Zweige komplett entfernen. Andere Schösslinge, die in das Zentrum wachsen, werden entfernt und nach außen wachsende Schösslinge beschnitten. Alternierende, lange und starke Sprösslinge in den Seitenästen sollten gelassen werden. Kurze Schösslinge sollten ausgedünnt werden. Somit wird zusammen mit einer Düngung versucht, das physiologisches Gleichgewicht wieder herzustellen.

Falls ausgetrocknete Wurzeln, trockene Hauptäste, eine Verringerung in der Entwicklung von Schösslingen und nackten Ästen kommt, ist es sehr schwierig mit Beschneidung und Düngung das physiologische Gleichgewicht wieder herzustellen.

3.6.3 Reinigung von Wurzelschösslingen

Die Haselnuss entwickelt sehr viele Wurzelschösslinge Auf den Wurzeln der Hauptäste sind diese jedes Jahr in großer Anzahl zu sehen. Diese Wurzelschösslinge ernähren sich vom Zentrum der Pflanze, führen dazu, dass mehr Äste wachsen und verhindern somit, dass genügend Sonne und Luft durchdringt. Deswegen sollte während der Produktion die Anzahl der Hauptäste stabil gehalten und die Wurzelschösslinge im Herbst und Ende Mai bis Anfang Juni mindestens zwei Mal im Jahr mit einer Hacke gereinigt werden. Falls es jedoch während der Produktionszeit zu ausgetrockneten, zerbrochenen, kranken oder alten Hauptästen kommt, die entfernt werden müssen, sollten Wurzelschösslinge, die in diese Richtung wachsen, beibehalten werden. Somit werden die verlorenen Äste ersetzt.

3.7. Düngung

Damit sich die Haselnusssetzlinge nach der Pflanzung gut entwickeln, eine schöne Krone erhalten und einen qualitativen Ertrag erzielen können, ist die Düngung von höchster Bedeutung.

3.7.1. Prinzipien der Düngung

Damit die Düngung den gewünschten Nutzen erzielen kann, muss man bestimmten, welche Nährstoffe zu welchem Grad im Boden fehlen. Bei Bedarf wird eine neue Pflanzung durchgeführt und falls notwendig wird während der Ertragszeit eine Boden- und Blattanalyse gemacht, um die notwendigen Nährstoffe zu bestimmen, die die Haselnuss während der Ertragsperiode zur Entwicklung braucht.

Düngung in neuen Haselnussgärten (0-5 Jahre): Um den Boden organisch zu bereichern braucht man 3-5 Tonnen Hofdünger und Kalk in der Menge, die anhand der Bodenanalyse festgelegt wurde. Bevor die Gruben für die Setzlinge geöffnet werden, sollte die gesamte Oberfläche des Landes homogen mit dem Dünger vermischt werden. Außerdem sollte man vor der Pflanzung als Grunddüngung die empfohlene Düngung aus Phosphor und Kalium anwenden.

Nach dieser Grunddüngung vor der Pflanzung sollte man ab dem ersten bis zum fünften Jahr, jährlich die Hälfte von 40 Gr. stickstoffhaltigem Dünger pro Setzling Anfang des Monats März und die andere Hälfe Ende März oder Anfang Juni anwenden und gut um die Setzlinge herum verteilen. Durch die auf diese Weise angewandte Düngung für 5 Jahre erzielt man sehr gute jährliche Schösslinge.

Düngung von Haselnussgärten in der Ertragsperiode: Damit sich die Haselnuss normal entwickeln und viele Produkt abgeben kann, müssen genügend Nährstoffe im Boden vorhanden sein. Die wichtigsten dieser Nährstoffe sind Stickstoff, Phosphor und Calcium. Auch wenn andere Nährstoffe eine Rolle bei der Entwicklung der Haselnuss spielen, sind diese nicht so wichtig wie die oben genannten.

Kalkdüngung von Haselnussgärten in der Ertragsperiode: Bei Böden mit einem Ph-Wert von 5-7 kann sich die Haselnusspflanze gut entwickeln und viele Produkte abwerfen. Jedoch haben die Böden in der Schwarzmeer-Region, wo Haselnüsse angebaut werden, eher einen sauren Charakter. Der fehlende Kalk im Boden schädigt die Haselnusspflanze und hindert sie daran, die notwendigen Nährstoffe aufzunehmen. Dadurch werden die Blätter schneller gelb, Schösslinge vertrocknen, es kommt zu schwachen Wurzeln und andere Schäden entstehen aufgrund einem Mangel an Stickstoff, Phosphor und Kalium.

Die Verkalkung saurer Böden verbessert die physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften des Bodens. Bodenanhebung, Erwärmung und Wasserrückhaltevermögen werden ebenfalls korrigiert. Die Aktivität von Bodenmikroorganismen nimmt zu, einige Nährstoffe dissoziieren und einige von ihnen werden im Boden gehalten und verhindert, dass diese weggespült werden. Insbesondere sorgt der Kalk dafür, dass der Ph-Wert auf ein normales Limit gesenkt wird, den die Haselnusspflanze vertragen kann.

Die Verkalkung für die Haselnuss ist vor allem in den Monaten November-Dezember geeignet. Diese sollte alle 4-5 Jahre nach Bedarf, der anhand einer Bodenanalyse festgestellt wird, gemacht werden. Die Verkalkung geschieht in Haselnussgärten auf zwei Weisen. Die empfohlene Kalkmenge wird im gesamten Garten gleichmäßig verteilt und gut umgegraben, ohne dabei die Wurzeln zu beschädigen. Oder man verteilt den Kalk um das Zentrum herum in einem Kreis von 50-60 cm und gräbt diesen gut um. Auf diese Weise wird weniger Kalk genutzt.

Hofdüngeranwendung in Haselnussgärten in der Ertragsperiode: Hofdünger und ähnliche organische Düngersorten erhöhen die Bodenfruchtbarkeit, halten die Nährstoffe im Boden, erhöhen die Wasserspeicher- und Kationenaustauschkapazität, helfen dabei den Boden zu belüften und trägt zu einer effektiven Pflanzung bei.

Diese Dünger werden in Haselnussgärten im Herbst oder Frühling um das Zentrum der Pflanze herum, in einem Kreis von ca. 50-60 cm und einer Menge von ca. 30-40 kg gleichmäßig verteilt und umgegraben.

4. Ernte, Dreschen und Lagerung der Haselnuss

4.1. Ernte

Vor der Ernte muss eine allgemeine Reinigung im Haselnussgarten vorgenommen werden. Diese gründliche Reinigung sollte man 5-10 Tage vor der Ernte gründlich ausführen. Einige Merkmale verraten uns, dass die Haselnuss reif zur Ernte ist: Diese sind:

  • Die Blattschalen sind gelb-rot.
  • Die Haselnusskerne bewegen sich in der Schale.
  • Die harte Schale ist zu ¾ gebräunt und der Haselnusskern hat eine eigene Härte und Geschmack.
  • Wenn man Äste mit guten und vollen Nüssen schüttelt und sich ¾ dieser vom Ast lösen bedeutet dies, dass die Nüsse reif für die Ernte sind.

Die beste Art zur Ernte der Haselnuss ist das Schütteln und aufsammeln vom Boden, jedoch sind Gärten, die diese Art von Ernte erlauben, in der Region sehr gering. Bei dieser Art von Ernte werden die Haselnuss bei genauer Reife eingesammelt und ergeben die beste Ausbeute und Qualität. Auch werden die Äste und Zweige, die die Ernte für nächstes Jahr tragen werden, nicht beschädigt. Jedoch wird in der Region meist mit der Hand geerntet. Bei dieser Art der Ernte sollte man vor allem darauf achten, dass die Äste nicht aneinander reiben und die Nüsse einzeln abgetrennt werden. Man sollte diese nicht abziehen, da sonst die Äste und Zweige, die die Ernte des nächsten Jahres tragen werden, dadurch beschädigt werden können.

4.2. Dreschen

Die Haselnüsse, die mit Körben, die bis zu 30-40 kg fassen, oder Säcken gesammelt werden, werden auf dem Rücken und mit Fahrzeugen zum Dreschplatz gefahren. Die Dreschanlagen in der Region sind meist flache oder wenig geneigte Wiesen oder Böden.

Die hierher gebrachten Nüsse werden für 3-5 Tage in Haufen liegen gelassen. Danach werden sie mit einer Harke in eine 10-15 cm dicken Schicht aufgeteilt. Bei sonnigem Wetter werden diese dann mit einer Schaufel oder Harke täglich vermischt und für 3-5 Tage getrocknet. Diese getrockneten Haselnüssen werden dann in die Haselnuss-Trennmaschine gegeben und von den Blättern befreit. Diese gesäuberten Nüsse werden dann auf dem Boden in Tücher und auf Beton ohne Tücher in 2-4 cm Dicke ausgebreitet. Bei sonnigem Wetter werden diese täglich 2-3 Mal vermischt und dafür gesorgt, dass diese gut trocknen. Nach 3-4 Tagen werden die getrockneten Haselnüsse durch den Ventilator gegeben, um diese von Staub, Erde und Restblättern zu befreien. Die gesäuberten Haselnüsse werden erneut ausgebreitet und harte Fremdgegenstände wie Steine und Erde werden ausgepickt.

4.3. Lagerung

Der Lagerungsort sollte kühl, trocken und gut gelüftet sein. Unter diesen Bedingungen kann man Haselnüsse höchstens 1 Jahr aufbewahren. Für eine Lagerung über ein Jahr sollte die Temperatur zwischen 2-4.5 C und die relative Feuchtigkeit zwischen 55-60% sein. Eine höhere Temperatur führt zu einem bitteren Geschmack und erhöhte relative Luftfeuchtigkeit zu Schimmel.

5. Haselnusskrankheiten
  • Blattbräune
6. Haselnuss Schädlinge
  • Haselnussbohrer
  • Haselnussminiermotte
  • Haselnusskospengallmilbe
  • Holzbohrer
  • Haselbock
  • Haselnusswanze
  • Haselnussblattläuse
  • Obstbaumschildlaus